Angsterkrankung Angst Phobie soziale Phobie general.Angststörung Panik Zwang Praxis Dr. Brey
THERAPIE BEI PANIKSTÖRUNGEN: Mag. Dr. Carina BREY
PANIKSTÖRUNG, PANIKERKRANKUNG, PANIK, PANIKATTACKEN
Die Panikstörung ist gekennzeichnet durch das intensive, plötzlich beginnende, wiederholte, spontane Auftreten schwerer Angstattacken (Panik), die sich nicht auf eine spezielle Situation oder besondere Umstände beschränken und deshalb auch nicht vorhersehbar sind.

Die Panikattacken selbst zeichnen sich durch das plötzliche, unvorhersehbare Auftreten massiver Angst aus. Die Personen erleben während einer Angstattacke oft massive Todesangst, nicht selten glauben sie in dieser Situation sterben zu müssen oder haben Angst wahnsinnig zu werden. Diese unvorstellbar starke Angst, gemeinsam mit den körperlichen Symptomen, führt meistens zu einem fluchtartigen Verlassen des Ortes, an dem sich die Betroffenen gerade befinden.

Kommt dies in einer besonderen Situation vor, wie zum Beispiel in einer Menschenmenge oder in einem öffentlichen Verkehrsmittel, so wird der Betroffene zukünftig möglicherweise genau diese Situation vermeiden, was zu einem Teufelskreis führen kann: Es werden immer mehr Situationen vermieden und die starke Angst vor dem Wiederauftreten einer Panikattacke begünstigt wiederum ein erneutes Auftreten. Bei etwa zwei Drittel der Betroffenen entwickelt sich dadurch ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten. Oft kommt auch die Angst vor dem Alleinsein dazu.

Wie bei anderen Angsterkrankungen variieren die Symptome von Person zu Person, typisch ist aber der plötzliche Beginn mit Herzklopfen, Brustschmerzen, Erstickungsgefühlen, Schwindel und Entfremdungsgefühlen.

Dazu kommt, dass die Betroffenen häufig ein körperliches Leiden dahinter vermuten. Daraus resultiert bei vielen Patienten eine wahre Arzt-Odyssee: Der Arzt kann keine körperliche Erkrankung feststellen, der Patient fühlt sich jedoch weiter krank. Weiters ist es für den Arzt oft schwer eine Angsterkrankung zu erkennen, da sie mit sehr vielen unterschiedlichen Symptomen einhergehen kann.

Durchschnittlich dauert eine Panikattacke zwischen 10 Minuten und einer halben Stunde. Sie wird typischerweise von massiver Angst und körperlichen Beschwerden begleitet. Die Panikattacke erreicht binnen kurzem ein Maximum und dauert mindestens einige Minuten an. Es gibt aber auch Fälle, in denen sie bis zu einigen Stunden dauern kann.

Treten Panikattacken chronisch-rezidivierend auf, so spricht man von einer Panikstörung.

SELBSTTEST:

Leiden Sie unter einigen der folgenden Symptome:

- Angst vor bestimmten Situationen und/oder Orten

- Vermeidung von bestimmten Situationen und/oder Orten

- Meine Angst beeinflusst meinen Tagesablauf und/oder mein Leben

- Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag

- Schweißausbrüche, Schwitzen

- Zittern oder innerliches Beben

- Mundtrockenheit

- Atembeschwerden, Luftnot

- Beklemmungsgefühl, Engegefühl oder "Kloß im Hals"

- Brustschmerzen oder -missempfindungen, Druck oder Enge in der Brust

- Übelkeit oder Magenbeschwerden

- Gefühl von Schwindel, Unsicherheit, Schwäche oder Benommenheit

- Angst, in Ohnmacht zu fallen

- Gefühl, die Objekte sind unwirklich oder man selbst ist weit entfernt oder nicht wirklich hier

- Angst vor Kontrollverlust, verrückt zu werden oder "auszuflippen"

- Angst zu sterben

- Hitzewallungen oder Kälteschauer

- Taubheits- oder Kribbelgefühle

Wenn bei Ihnen mindestens 4 dieser Symptome vorhanden sind, wäre ein diagnostisches Erstgespräch bei einer oder einem auf Angsterkrankungen spezialisierten Psychotherapeutin/Psychotherapeuten oder Psychiaterin/Psychiater dringend anzuraten.

Steht die Angst vor einem Herzinfarkt im Vordergrund, so spricht man von einer Herzphobie. Besonders Männer im mittleren Alter sind von dieser Art der Angst betroffen. Ausgelöst wird sie oft durch eine Herzerkrankung im näheren Umfeld des Patienten.

Dabei ist zu bemerken, dass eine einzelne Panikattacke noch lange keine Panikstörung bedeutet! Studien ergaben, dass zwischen 10 und 30 Prozent der Bevölkerung im vergangenen Jahr einen Angstanfall hatten.

Die Panikstörung kann auch gemeinsam mit einer Agoraphobie (Angst vor öffentlichen Plätzen) auftreten. Viele Patienten haben dann z.B. Angst, öffentliche Verkehrsmitteln zu benützen, mit dem Auto auf der Autobahn zu fahren, ein Kino oder ein Theater zu besuchen oder in den Supermarkt einkaufen zu gehen. Sie können solche Orte häufig nicht mehr ohne Begleitung aufsuchen. Besonders das Vermeidungsverhalten (z.B. nicht mehr alleine auszugehen) verursacht oft Folgeprobleme, wie etwa den Schulabbruch oder den Verlust des Arbeitsplatzes.

Durch Substanzen wie Alkohol, Koffein, verschiedene Medikamente sowie durch körperliche Erkrankungen kann das Auftreten von Panikattacken gefördert werden.

Besonders Zigaretten haben oft nicht den angenommenen beruhigenden Effekt. Nikotin wirkt in der Regel anregend auf den Körper. Befindet man sich nun sowieso schon in einem Zustand innerer Erregung, so führt das Rauchen einer Zigarette zu einem weiteren Anstieg derselben. Die Schwelle der Anspannung, die zum Auslösen einer Panikattacke führt, wird dadurch schneller erreicht.

Auch hoher Lebensstress (Partnerkonflikte, Arbeitslosigkeit, existentielle Sorgen, schwere Erkrankungen etc.) kann auf Dauer die innere Erregung erhöhen und in diesem Zusammenhang leichter zu einer Panikattacke führen. Oft genügt dann nur mehr ein kleiner Auslöser (z.B. der Einkauf im Supermarkt) und der Teufelskreis der Angst wird losgetreten, was schließlich zur Panikattacke führt.